3. Drescherfest in Matting 1984

Mattinger zeigten Ernte wie anno dazumal

Einen Besucherrekord gab es am Sonntag, den 2. September 1984 in dem kleinen Dorf an der Donau, als das dritte Drescherfest in Matting über die Bühne ging. Die gute alte Zeit wurde wieder lebendig, als der harte Kern der 250 Bewohner den Besuchern aus nah und fern zeigte, wie es bei der Ernte anno dazumal zuging. Weit über 1000 „Stoderer“ und Nostalgie-Fans waren gekommen. Veranstalter waren die vier Mattinger Dorfvereine, darunter auch der SC Matting.

Das Mattinger Drescherfest

Die Idee zum ersten Drescherfest in Matting hatte 1979 der Vorstand des Krieger- und Reservistenvereins, Adolf Appoltshauser, dem die jahrzehntelang verstaubt im Pfarrstadl stehende Dreschmaschine ins Auge stach. Da die Renovierung der Kirche vor der Türe stand, waren schnell alle „Madinger“ dabei, als ein paar Wochen später das Fest über die Bühne ging. Fast 3000 Mark Reinerlös sprangen schließlich heraus.

Nachdem dann auch das zweite Fest 1981 ein großer Erfolg wurde (über 900 Zuschauer zählte man damals), lag eine Fortsetzung der Veranstaltung klar auf der Hand.

Drescherfest in Matting
Drescherfest in Matting

Alte Maschinen kamen zum Einsatz

Groß und Klein waren deshalb in den letzten Wochen im Einsatz, um das Getreide zu mähen und zu binden und die in den Stadeln und Schuppen eingelagerten Dreschmaschinen und Geräte auf Vordermann zu bringen. In vielen Stunden ihrer Freizeit hatten die Idealisten die alten Maschinen wieder funktionsfähig gemacht.

Unter der Regie von Adolf Appoltshauser führten über ein Dutzend kräftiger Landwirte ab 13 Uhr den Einsatz der Dreschmaschinen vor. Die Besucher staunten über die Ernte-Vorführungen am Festplatz. Die bis über 50 Jahre alten Maschinen knatterten zwar schon, taten aber zuverlässig ihren Dienst. Großer Beifall belohnte die „Madinger“ für ihre Mühen, die sie in den letzten Wochen auf sich genommen hatten.

Weitere Attraktionen waren ein Hackenzylinder (im Dorfjargon „Hexe“ genannt) mit Windmühle und ein Modell einer Dampfdreschmaschine, die einwandfrei funktionierte. Einen Extra-Applaus erhielt dafür der 62-jährige Johann Bauer, der die Modelldreschgarnitur in drei Jahren millimetergenau nachgebaut hat.

Johann Bauer mit dem Dreschmaschinenmodell beim Drescherfest in Matting am 2. September 1984
Johann Bauer mit dem Dreschmaschinenmodell beim Drescherfest in Matting am 2. September 1984

Zünftige Drescherbrotzeit

Die Vereine des Dorfes hatten dafür gesorgt, daß auch das leibliche Wohl der Zuschauer nicht zu kurz kommt. Nach dem Bieranstich um 12 Uhr warteten die Mattinger ab 14 Uhr mit der traditionellen Drescherbrotzeit zum Preis von vier Mark auf. Die Drescherbrotzeiten, die aus zwei Knackwürsten, Butter, Bauernbrot und warmen Erdäpfeln bestehen, gingen weg wie warme Semmeln. Zur Abkühlung gab es auf der Festwiese süffiges Bier. Bis in den Abend hinein feierten die Mattinger mit ihren Gästen.

Eine stattliche Summe blieb den vier Vereinen, die das Fest in Zusammenarbeit arrangiert hatten, übrig. Ausrichter waren neben dem Kriegerverein die Freiwillige Feuerwehr, der Sportclub Matting und der Kath. Burschen- und Mädchenverein.

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